Welche Ausrüstung benötige ich für das Schwimmen im Freiwasser?

Trainer beim Freiwassertraining

Aus Liebe zum (Freiwasser)schwimmen

Teil 1 – die Ausrüstung

Welche Ausrüstung brauche ich für das Schwimmen im Freiwasser und das Open Water Training? Schon vor Corona war der Aufschwung zum Freiwasser- oder neudeutsch Open Water Schwimmen – klar erkennbar. Wettkämpfe schossen wie Schwammerl aus dem Boden und neben dem Triathlon etablierte sich schön langsam aber sicher auch eine neue Kombination aus zwei Sportarten -SwimRun – unter den Ausdauerenthusiasten.

Im Frühjahr 2020 wurde schließlich alles anders und unser Leben wurde in allen Bereichen auf den Kopf gestellt. Natürlich ist hinsichtlich der gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Katstrophen, die sich täglich vor unserer Nase abspielen, das Fehlen von Trainingsstätten eine Kleinigkeit, aber dennoch darf man die Bedeutung von Sport für Körper und Seele nicht vergessen. GDT Sportconsulting war einer der ersten Anbieter, der sich, immer in Abstimmung mit den jeweils gültigen Verordnungen, kreativ und voller Tatendrang, den neuen Herausforderungen gestellt hat und alles für das Schwimmen im Freiwasser und Open Water Trainings vorbereitet hat.

Freiwassertraining
Neben der mit unserem Partner HEAD Swimming organisierten Aktion „Freiwasser vs. Corona“ bieten wir seit Anfang Mai an verschiedenen Standorten in Wien Freiwasserkurse und -trainings an. Wir wollen damit weiterhin unserem Anspruch als Experten für Schwimmen und Triathlon nachkommen und gehen dabei individuell in Kleingruppen beim Schwimmen im Freiwasser auf unsere Sportler*innen ein.
Doch was bedeutet es im Freiwasser zu schwimmen? Wo bestehen die Unterschiede zum Beckenschwimmen und welche Ausrüstung wird für das Schwimmen im Freiwasser und Open Water Training benötigt? GDT Headcoach und Gründer Gerald Dygryn hat versucht, die wichtigsten Themen zu beleuchten, um damit möglichst viele Fragen, die in den letzten Tagen bei uns zu diesem Thema eingetrudelt sind, zu beantworten.
Im ersten Teil dieser Serie widmet er sich der Ausrüstung.

Wärme für den Körper – der Neoprenanzug

Neoprenanzug Head Freiwasser
Der wichtigste Ausrüstungsgegenstand für das Schwimmen im Freiwasser und Open Water Training ist der Neoprenanzug. Wichtig ist, dass ihr einen Schwimmneoprenanzug verwendet. Sowohl Tauch- als auch Surfanzüge sind für das Schwimmen nicht geeignet. Das Wasser zwischen Haut und Neoprenanzug erwärmt sich durch eure Körpertemperatur und ergibt ein angenehm warmes Gefühl. Ungewohnt sind die oftmals empfundene Enge, das fehlende Wassergefühl, eine eingeschränkte Schulterbeweglichkeit (bei qualitativ minderwertigen Neos) und die veränderte Wasserlage.

All dies ist aber nur zu Beginn ein Problem und man gewöhnt sich schnell an die Besonderheiten dieses Anzugs, dessen Hauptvorteil, neben der größeren Schwimmgeschwindigkeit, natürlich in der Wärmeproduktion liegt und euch dadurch Unabhängigkeit von Badöffnungszeiten gibt, aber auch beinahe ein halbes Jahr lang chlorfreies Schwimmen ermöglicht.

Die unterschiedlichen Preise beim Kauf eines Neoprenanzugs entstehen meist durch die Unterschiede in der Qualität des verwendeten Neoprens und dass es bei teuren Neoprenanzügen mehr Unterschiede in den Dicken des Anzuges abhängig vom Körperteil gibt.

Die Größentabellen der Hersteller (vor allem von Head Swimming) passen erstaunlich gut mit der wirklichen Passform überein, allerdings ist es dennoch wichtig, dass man beim Anziehen ein paar essentielle Punkte beachtet:

Tipps beim Anziehen

Wichtig ist, dass ihr eure Nägel beim Anziehen bedeckt. Zieht Handschuhe (oder ein Nylonsackerl) an und zieht den Neo eher zwischen Daumen und Zeigefingerinnenseite an anstatt mit den Fingerspitzen hoch. Die Außenseite eines Kälteschutzanzuges ist nämlich ziemlich empfindlich und es kann sehr leicht zu Rissen und Löchern kommen.
Wenn ihr den Neoprenanzug anzieht, achtet bitte, dass ihr ihn soweit es geht in den Schritt zieht. Die Knöchel müssen nicht bedeckt sein. Im Gegenteil: zieht den Neo ruhig bis in die Mitte eurer Waden. Je mehr ihr hier an Material „einspart“, umso beweglicher ist der Neoprenanzug in den Schultern. Wenn sich aber ähnlich wie bei Schispringern oder Fledermäusen zwischen den Beinen eine Art Haut bildet, dann werdet ihr das mit Bewegungseinschränkungen in den Schultern büßen. Auch bei den Armen kann ruhig das Handgelenk frei sein. Eine Falte an der Schulter ist meist ein gutes Zeichen und macht euch bei jedem Zug Freude. Schließt euren Kragen so, dass er eng ist, euch aber nicht einschneidet. Mit Vaseline oder Melkfett kann man Reibestellen am Hals und auch in den Achseln gut vorbeugen. Denn auch wenn der Neo mit euch im Haushalt lebt, Knutschflecken wollen wir doch lieber von unseren Partner*innen (wenn überhaupt ;-)).
Nach dem Schwimmen im Freiwasser spült ihn mit Süßwasser ab und hängt ihn zum Trocknen auf. Generell hält der Anzug besser, wenn er hängt und nicht über den Winter zusammengefaltet im Kasten liegt. So kann er – großen körperlichen Veränderungen des oder der Träger*in ausgenommen – euch gut und gerne zehn Jahre begleiten.

Wärme für den Kopf – Neoprenkappe oder Neo – Bandana

Diese Neoprenkappen schützen Kopf, Ohren und Stirn und sind vor allem beim Schwimmen im Freiwasser bei Wassertemperaturen unter 18 Grad als Ausrüstung zu empfehlen. Auch eine herkömmliche Silikonbadekappe schützt den Kopf beträchtlich. Ihr könnt da auch ruhig bei kühleren Temperaturen zwei oder drei übereinander aufsetzen. Wählt beim Freiwasserschwimmen, vor allem wenn ihr alleine seid, lieber eine grelle Farbe, weil das zu einer erhöhten Sichtbarkeit von außen führt.
Freiwasserschwimmer
Wer öfter Probleme mit den Ohren hat, sollte Ohrentropfen und/oder Ohrenstöpsel verwenden. Bei noch tieferen Termperaturen bieten die Hersteller auch Neoprensocken und Neoprenhandschuhe an. Die Finger, Wangen und Zehen sind, weil ja vom Neo nicht geschützt, dem kalten Wasser am meisten ausgesetzt, können aber durch Faustmachen, verstärkten Beinschlag und ähnliches auch gut bewegt werden. Die Wangen gewöhnen sich meist nach längstens einer Minute an die Kälte, wenn es bei Fingern und Füßen nach mehr als 10 Minuten nicht besser wird, dann solltet ihr lieber mit dem Schwimmen aufhören. Wobei generell zu sagen ist, dass ihr wie immer auf euch und euren Körper hören sollt und gerade im Freiwasser die Eigenverantwortung eine große Rolle spielt

Klare Sicht – Die Schwimmbrille

Trainer beim Freiwassertraining
Im Unterschied zum Beckenschwimmen sind beim Schwimmen im Freiwasser und Open Water Training ein weiteres Sichtfeld und der Schutz vor der einfallenden Sonne besonders wichtig. Dichtheit, klarer Blick und optimale Passform sind so oder so von großer Bedeutung bei Open Water Schwimmbrillen. Gerade fürs Open Water – Schwimmen bietet es sich an, zwei Brillen zu besitzen. Eine mit klarer Scheibe für schlechtes Wetter und dunkle Sichtverhältnisse und eine gespiegelte, die trotz tiefem Sonnenstand gute Sicht bietet. Achtet bitte darauf weder außen noch innen mit den Fingern auf die Beschichtung zu greifen. Irgendwann laufen alle Brillen an, aber je besser ihr auf eure Hilfsmittel Acht gebt, umso länger bleiben sie euch erhalten

Schutz und Transportmittel – die Sicherheitsboje

Eine tolle Ergänzung und gut zum Thema Sicherheit passend, ist eine Boje – auch safety buoy genannt -, die man um die Hüfte schnallt und die einen bei jedem Zug unauffällig begleitet. Sie bietet nicht nur bessere Sichtbarkeit für Boote und euch immer die Möglichkeit euch anzuhalten, wenn ihr eine Pause braucht, sie schafft auch die Möglichkeit, Wertgegenstände in einem wassergeschützten Bag, das eingebaut ist, mitzunehmen. Eine Sicherheitsboje sollte also immer mit dabei sein.
Wir hoffen euch hat der erste Teil zur Ausrüstung für das Schwimmen im Freiwasser und Open Water Training gefallen. Im zweiten Teil wird es um das richtige Verhalten im freien Gewässer gehen und wie man das Schwimmen abwechslungsreich und effizient gestalten kann.
Wer unmittelbar von unserem Know-How profitieren mag, dem legen wir unsere Open Water Kurse und -trainings in Wien ab 4. Mai 2020 nahe. Wir freuen uns, euch das Erlebnis Open Water in Kleingruppen zu 5 – 7 Personen und an drei Tagen und zwei Orten in Wien, im Kaiserwasser in Wien 22 und im Wienerbergteich in Wien 10, näher bringen zu dürfen.
Buche noch heute deinen 5er oder 10er Block. Du kannst auch Einzeltickets kaufen.
Die im Blogpost beschriebene Ausrüstung könnt ihr in unserem Shop aktuell zu besonderen Aktionspreisen kaufen. Wir haben euch alle Produkte im Blog verlinkt. Eine rasche Lieferung kann gewährleistet werden und bei rechtzeitiger Bestellung kann Gerald Dygryn das Produkt auch zu einem Freiwassertermin mitbringen.
Euer Gerald Dygryn

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert